Dienstag, 20. März 2012
Labfreie Zone
Das „BMW Guggenheim Lab“ ist gescheitert – zumindest in Kreuzberg. Zum ersten Mal kapituliert damit ein renommiertes Projekt vor den Protesten von Linksextremisten. Die New Yorker Guggenheim-Stiftung bestätigte am Montagabend ihre Entscheidung gegen den Standort Kreuzberg. Noch unklar ist, ob es noch möglich und sinnvoll ist, einen alternativen Standort in Prenzlauer Berg zu suchen. Hintergrund der Absage sind die zahlreichen Gewaltandrohungen der linken Szene gegen das Lab.
Der linksextremen Szene passt die Art der Ideensuche, die in dem Lab betrieben werden sollte, nicht. In einem Aufruf heißt es: „Für den Kiez bedeutet das geplante Lab eine weitere Aufwertung und eine Beschleunigung der ohnehin schon rasanten Mietsteigerungs- und Verdrängungsspirale. BMW hofft auf einen fetten Image-Zugewinn, und der Grundstückseigentümer natürlich auf eine schöne Wertsteigerung seines Grundstückes, auf dem in nicht so ferner Zukunft Luxuswohnungen entstehen sollen.“
Innensenator Frank Henkel (CDU) nannte den möglichen völligen Rückzug einen „Verlust für Berlin“. Es sei „beunruhigend“, aus welchen Gründen das Projekt in Kreuzberg abgesagt sei: „Diese Chaoten sind ein Standortrisiko für Berlin“. Auch Kreuzbergs Bürgermeister Franz Schulz (Grüne) bedauert das mögliche Aus: „Das Lab ist ein Gewinn für die Stadt“, sagt er – gerade weil dort auch kritische Stimmen beim Thema Stadtentwicklung einbezogen werden sollten. Schulz sprach von einem „Einknicken“ vor Gewalttätern, dies sei „falsch“.
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