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Montag, 6. Dezember 2010

Interview mit Buschkowsky

In den letzten Wochen wurde sehr viel über die Bewohner von Neukölln gesprochen. Wie haben die Menschen in Ihrem Bezirk die Debatte wahrgenommen?

Ich vermute, in weiten Teilen gar nicht. Die Menschen und Milieus, die uns Sorgen machen, nehmen für gewöhnlich am politischen Diskurs nur selten teil. Das ist die übliche rituelle Chimäre, dass Menschen in sozial und ethnisch segregierten Gebieten eine Debatte im deutschen Bildungsbürgertum so oder so empfinden. Als ob ein Angehöriger einer arabischen Großfamilie im Harz-IV-Bezug morgens los geht und die FAZ kauft. Die Leute sehen noch nicht einmal deutsches Fernsehen, sie hören auch keine deutschen Nachrichten, und sie lesen auch keine deutsche Zeitung. Geführt wird diese Debatte doch in Wahrheit von Berufsmigranten, meist Akademiker, die in Flüchtlings-, Integrations- und Migrationsräten, Beiräten und Arbeitskreisen der politischen Parteien sitzen und sich aufschwingen zu wissen, was man in Neukölln im Rollbergviertel denkt. Sie leben davon, dass es Parallelgesellschaften und Integrationsprobleme gibt, weil die Teil ihrer Existenzberechtigung sind.

Das ganze Interview im Tagesspiegel

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