Wie bildet sich die kulturelle Vielfalt in unserer Gesellschaft in den Berliner Museen ab? Dieser Frage widmet sich eine experimentell Ausstellung im, die zur langen Nacht der Museen am 29. Januar 2011 um 19.00 Uhr im Kreuzberg Museum eröffnet wird.
Dr. Stöß:
Ich freue mich, dass es gerade im Rahmen der langen Nacht der Museen möglich ist, diese Ausstellung zu eröffnen und die Frage so einem großen interessierten Publikum näher zu bringen. Schon seit längerem gibt es Bemühungen, Themen wie die Geschichte der Einwanderung und Migration stärker in Museen und Sammlungen aufzunehmen oder dieses Thema in einem Museum für Integrationsgeschichte darzustellen.
Deutschland ist ein Einwanderungsland; Berlin hat Einwohner aus über 180 Nationen - eine multikulturelle Stadt. Die Anerkennung kultureller Vielfalt, gleiche Chancen von Menschen mit Migrationshintergrund und die interkulturelle Öffnung der Institutionen der Mehrheitsgesellschaft stehen auf der politischen Tagesordnung.
Welche Rolle spielen hier Museen? Hierwird traditionell das kulturelle Erbe einer Gesellschaft gesammelt und präsentiert. Doch das Erbe der Einwanderer, die Vielfalt von Kulturen, Lebenswirklichkeiten und Erinnerungen sind in den Sammlungsbeständen und den Dauerausstellungen deutscher Museen bislang kaum sichtbar. Zu Recht gibt es daher seit Jahren die Forderung, die Kulturinstitutionen stärker für Menschen mit Migrationshintergrund und für die Themen Migration und kulturelle Vielfalt zu öffnen.
Die Geschichten und die Erfahrungswelten von Migranten und ihren Nachfahren – von den hugenottischen Glaubensflüchtlingen über die schlesischen Wanderarbeiter, die angeworbenen Arbeitskräfte der 1950er bis 1970er Jahre bis hin zu Flüchtlingen und hochqualifizierten Migranten heute – sollten sich in den Sammlungen der Museen widerspiegeln.
Die Ausstellung ist bis zum 27. März 2011 jeweils Mi-So von 12-18 Uhr im Kreuzberg Museum, Adalbertstraße 95 kostenlos zu besichtigen.
kreuzbergmuseum
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