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Montag, 22. Februar 2010

Das Kamel vom Moritzplatz

Nun sind Sie mal nicht gleich beleidigt, werte Dame, ehrenwerter Herr, Sie sind ja nicht gemeint. Das Kamel vom Moritzplatz steht in Natur und voller Größe hinterm Zaun:



Der Fabeldichter Aesop schreibt über das Kamel:

"Als die Menschen das Kamel zum ersten Male sahen, erstaunten sie über die Größe des Tieres und flohen bestürzt davon.

Bald merkten sie aber, daß es nicht so furchtbar sei, wie sie es erwartet hatten, sondern daß man es leicht bändigen könne. Sie fingen es mit geringer Mühe ein und verwendeten es zu ihrem Nutzen. Ganz geduldig ließ es alles mit sich geschehen und wich jeder Gefahr aus. Nun fingen die Menschen an, weil es trotz seiner Größe und Stärke sich nie widerspenstig zeigte, sondern sich jede Kränkung ruhig gefallen ließ, es zu verachten, zäumten es auf und ließen es von ihren Kindern leiten.

Laß dich nicht von jedem gefährlich scheinenden abschrecken."

So ist jedes Kamel für ein bisschen Weisheit gut, selbst dann, wenn es ein Dromedar ist.

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