Die Berliner Polizei hat sich am Mittwoch gegen den Eindruck verwahrt, dass die Gewaltkriminalität in der Stadt im vergangenen Jahr zugenommen habe. Die Präventionsbeauftragte der größten deutschen Polizeibehörde, Susanne Bauer, betonte am Nachmittag, dass dieser Eindruck subjektiv und falsch sei. "Das Gegenteil ist der Fall", sagte sie. Im vergangenen Jahr sei die Gewaltkriminalität stark zurück gegangen. Das würde die Kriminalitätsstatistik für 2010 belegen. Konkrete Zahlen nannte sie jedoch nicht. Innensenator Ehrhart Körting (SPD) will in vier Wochen das Zahlenwerk der Öffentlichkeit präsentieren. Nach Informationen der Berlkiner Zeitung soll die Jugendkriminalität um mehr als zehn Prozent gesunken sein.
In der selben Ausgabe die Zeitung eine Feststellung von Petra Reetz, Sprecherin der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), wieder: "Der öffentliche Nahverkehr ist sicher." Ihre statistischen Belege klingen dabei durchaus überzeugend. Im Jahr fahren mit der BVG mehr als 900 Millionen Fahrgäste, das sind im Durchschnitt pro Monat gut 75 Millionen Menschen. Die BVG-eigene Statistik für das Jahr 2010 weist aber monatlich gerade einmal 14 Tätlichkeiten unter Fahrgästen aus, die mit Verletzungen endeten - in allen Bussen, Bahnen und den 175 Bahnhöfen.
Das wird den Malergesellen, der durch den Angriff von vier Schülern im Koma liegt, kein Trost sein. Eben sowenig wie die Tatsache, dass zumindest zwei der Schläger an einem Anti-Gewaltprogramm teilgenommen haben und der Autor der Berliner Zeitung meint, die Tat hätte verhindert werden können, wenn das Programm fortgesetzt worden wäre.
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