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Dienstag, 5. Juli 2011

Vergebliche Diebesmüh

Zwei Taschendiebe waren in der vergangenen Nacht in Kreuzberg unterwegs und wurden trotz der fortgeschrittenen Zeit nicht müde, eine gefühlte Ewigkeit nach geeigneter Beute Ausschau zu halten. Allerdings hatte das Duo nicht bemerkt, dass ihm Zivilfahnder auf den Fersen waren, so dass letztendlich auch die Festnahme der beiden Männer erfolgte.

Den Beamten fielen der 27-Jährige sowie dessen sieben Jahre jüngerer Komplize zunächst gegen 23 Uhr 40 am Heinrichplatz auf, als sie dort auffällig und sich häufig umblickend an diversen Lokalen entlang liefen. Insbesondere gut besuchte Bars und Restaurants zogen die neugierigen Blicke der Diebe auf sich. Die beiden Langfinger interessierten sich für die abgestellten Taschen und Rucksäcke der Gäste.

In einem Ecklokal an der Kreuzung Mariannen- Ecke Oranienstraße nahmen beide an einem Tisch im Außenbereich Platz und gesellten sich dort zu einer Touristengruppe. Nachdem der Ältere ausgekundschaftet hatte, dass sich dort keine Tatgelegenheit bieten wird, erhoben sich die Männer wieder und liefen durch die Oranien- in Richtung Skalitzer Straße.

In der Oranienstraße entdeckten die zwei in einem Restaurant ein verliebtes Pärchen, das an einem Tisch gegenüber saß und Speisen verzehrte. Wieder war es der 27-Jährige, der sich an den Nebentisch setzte, sein Jacket über die Stuhllehne legte und mit seinem Stuhl an das Sitzmöbel des Mannes heranrutschte. Der Dieb griff nun zunächst in seine Jacke und spielte vor, etwas darin zu suchen. Hierbei erkannten die Fahnder jedoch, dass er seinen Arm durch das Jacket steckte und seine Finger in der Jacke des Opfers versanken. Währenddessen beobachtete sein Komplize die Szenerie aufmerksam. Ohne etwas zu bestellen, verließen beide nach kurzer Zeit das Lokal. Allerdings auch ohne Beute.

In vier weiteren Lokalitäten in der Oranien-, Wiener, Skalitzer und Lausitzer Straße versuchten die beiden Langfinger bei zwei Touristengruppen und an Kleiderständern ihr Glück, mussten aber ohne Diebesgut ihren Weg fortsetzen.

In einem Restaurant in der Schlesischen Straße erblickten die Beutesuchenden gegen 1 Uhr 30 eine in ein Gespräch vertiefte 42-Jährige. Sie hatte neben sich auf der Bank einen Rucksack abgelegt, der plötzlich und von ihr unbemerkt unter der Jacke des 27-Jährigen verschwand. Nachdem er mit der Tasche das Lokal verlassen hatte, lief er mit seinem 20 Jahre alten Kumpanen zu einer Straßenlaterne, um unter deren Lichtschein den Rucksack zu inspizieren. Der Jüngere holte dann ein Portemonnaie hervor, öffnete es und steckte sich etwas in seine Hosentasche.

Nun schritten die Zivilpolizisten ein, nahmen beide fest und legten ihnen Handfesseln an. Die Bestohlene gab an, dass sie den Diebstahl nicht bemerkt habe. Sie kontrollierte ihren Rucksack und stellte fest, dass aus ihrem Portemonnaie zwei 20-Euro-Banknoten fehlten. In der Hosentasche des 20-Jährigen fanden die Beamten zwei solche Scheine und beschlagnahmten sie.

Beide Festgenommenen wurden erkennungsdienstlich behandelt und heute bei der Kriminalpolizei vernommen. Dabei räumten sie erst nach längerem Zögern ein, den Diebstahl begangen zu haben. Sie werden heute im Laufe des Tages im Rahmen des beschelunigten Verfahrens einem Richter vorgeführt.

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