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Dienstag, 2. Februar 2010

Quartiersmanagement "Kreuzberg-Zentrum und Oranienstraße"

Seit zehn Jahren gibt es das Quartiersmanagement „Kreuzberg-Zentrum und Oranienstraße“, ein kleines Gebiet von 32 Hektar mit rund 9000 Menschen. 65 Prozent der Kinder leben von Transferleistungen, 72 Prozent der Bewohner haben einen Migrationshintergrund. Deutsche Familien gibt es kaum noch im Viertel. Die Jens-Nydahl-Grundschule hat 395 Kinder, davon sind fünf deutscher Herkunft. Manche Kritiker sagen, die Probleme im Viertel seien so massiv, dass sich die meisten Projekte daran relativ spurlos abarbeiten.
Die Quartiersmanagerin Laila Atrache- Younes sieht das anders: „Es gibt viele kleine Schritte, viele positive Beispiele, die man nicht sieht, die aber etwas verändern.“ Die Menschen vor allem: Die Projekte mögen auslaufen, aber die Teilnehmer seien aus der Anonymität aufgetaucht und würden sich weiter engagieren. Man sollte hinter die schlechten Zahlen schauen, auf das konkrete Leben: Da gebe es am Kotti viel mehr Leute, die sich engagieren und gute Ideen haben, als in Vierteln mit guten Zahlen.

QM-Nutznießer ist auch die Wohnungsbaugesellschaft GSW, der im südlichen Bereich des Kottbusser Tores 1500 Wohnungen gehören. In den ersten Jahren habe man die Arbeit des QM nur beobachtet. Als die sozialen Verhältnisse in den eigenen Häusern aber immer unerträglicher wurden, sei man selbst als Akteur eingestiegen, sagt GSW-Sprecher Christoph Wilhelm: Bildungs- und Freizeitprojekte werden unterstützt und Räume für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen zur Verfügung gestellt – und „Kriminalität, Vandalismus und Drogenkonsum haben abgenommen“. Unter den Zuzüglern seien nach wie vor überdurchschnittlich viele Menschen mit arabischen und türkischen Wurzeln, aber auch Studenten, die es cool finden, am sozialen Brennpunkt mitten in Kreuzberg zu wohnen.

tagesspiegel

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