Es gilt schon länger als eine besondere Herausforderung für Eltern, in Kreuzberg wohnen zu bleiben, wenn die Kinder schulpflichtig werden. Nicht nur der Regierende Bürgermeister ließ einst durchblicken, dass, falls er Kinder hätte, er sie wohl nicht in Kreuzberg einschulen würde.
Gut durchmischte Schulen werden immer seltener, was angesichts der Berliner Hartz-IV- und Zuwandererzahlen nicht wundert. Es gab allerdings noch immer eine sichere Regel, auf die man sich verlassen konnte: Wer zufällig oder absichtlich im Einzugsgebiet einer guten Schule wohnte, dem konnte nichts passieren.
Nun ist auch diese Sicherheit verloren gegangen: Nachdem das Schulamt von Friedrichshain-Kreuzberg entschieden hat, dass nicht die Nähe zur Wunschschule zählt, sondern der Fußweg zur „Ersatzschule“, ist – aus Elternsicht – die reine Willkür ausgebrochen. Zumal das Schulamt auch noch vollständig ignoriert, dass der Gesetzgeber Geschwisterkinder bevorzugen wollte, damit Eltern morgens und mittags nicht zu zwei verschiedenen Schulen fahren müssen.
tagesspiegel
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