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Donnerstag, 13. Mai 2010

Maschari-Center am Görli

Viele Jahre hat es gedauert, immer wieder gab es Verzögerungen, doch nun hat Berlin eine weitere Moschee in Kreuzberg. Von außen sieht das Gebäude aus wie ein Geschäftshaus - bis auf die Kuppel und die kleinen Minarette.
Das Maschari Center am Görlitzer Bahnhof in Kreuzberg wird am 21. Mai mit einem Festakt eröffnet, wie der Islamische Verein für Wohltätige Projekte (IVWP) mitteilte.
Der IVWP gehört zur „Association of Islamic Charitable Projects“ (AICP). Das Maschari-Center ist die Deutschlandzentrale der AICP (al-Habash), einer islamischen Konfession aus dem Libanon.

hren Ursprung hat die Bewegung in Äthiopien. Der 1910 in der äthiopischen Stadt Harar geborene Abdullah al-Harari (Abdullah ibn Muhammad ibn Yusuf al-Harari asch-Schibi al-Abdari) begann dort eine Ausbildung in der schafiitischen Rechtslehre, wurde Mufti in der Region Oromiya und die Lehren seiner Schule begründeten eine eigene religiöse Bewegung. Diese geriet jedoch recht bald in Konflikt mit der Schule von Yusuf Abdulrahman, der eher die wahhabitische Ideologie Saudi-Arabiens vertrat. Durch Eingreifen der äthiopischen Regierung konnte sich zunächst Abdullah al-Habaschi durchsetzen. Die Schule seiner Gegner wurde geschlossen, einige ihrer Anhänger inhaftiert.
Als es jedoch erneut zu Konflikten kam und vermutlich auch weil Kaiser Haile Selassie ihn zunehmend als Bedrohung empfand, ließ er al-Habaschi 1947 nach Saudi-Arabien deportieren. Von dort zog er 1948 nach Jerusalem, setzte dann seine Studien in Damaskus und ab 1950 in Beirut fort. Dort übernahm er 1983 mit seinen Gefolgsleuten die bereits 1930 von Scheich Ahmad al-Adschuz gegründete Society of Islamic Philanthropic Projects.

Während des Libanesischen Bürgerkriegs gewann die Glaubensgemeinschaft stark an Einfluss und wurde bis Ende der 1980er Jahre zu einer der größten islamischen Bewegungen im Libanon. Unter offizieller Beibehaltung des politisch gewaltfreien Kurses wurden 1984 die Milizionäre von Abd al-Hafiz Qasim in die Bewegung aufgenommen, als sich deren Organisation auflöste.
In den frühen 1990er-Jahren wurde die Society of Islamic Philanthropic Projects auch politische Kraft. Seither beteiligt sie sich als Partei an den Wahlen zum libanesischen Parlament, in das sie von 1992 bis 1996 ihren Kandidaten Dr. Adnan Trabulsi entsenden konnte.
Einen schweren Rückschlag erlitt die Gruppierung am 31. August 1995. Scheich Nizar al-Halabi, der damalige Führer der al-Habasch, wurde in Beirut von maskierten Männern der palästinensischen Terrorgruppe Usbat al-Ansar al-Islamiya (Islamische Gesellschaft der Partisanen), der enge Kontakte zu Osama bin Ladens al-Qaida nachgesagt werden, auf offener Straße erschossen. Der Anführer der Terrorgruppe, Ahmad ’Abd al-Karim as-Sa’di (alias: Abu Mahjan), wurde für dieses Attentat in Abwesenheit zum Tode verurteilt, konnte aber im Süden des Landes untertauchen. Drei weitere Beteiligte wurden exekutiert.
Seither ist Scheich Husam Qaraqirah der Führer. Bei den Parlamentswahlen im Libanon 2005 konnte er sich gegen die Kandidaten von Saad Hariris Liste aber nicht durchsetzen.

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